„Rendez-vous regional“ –trinationale Bürgerforen in der Metropolregion Oberrhein

Im Zuge des Wettbewerbs der Regionen stellen sich die schweizerischen, französischen und deutschen Gebiete entlang des Oberrheins neu auf. Die Metropolregion „Oberrhein“ von Landau in der Pfalz – bis ins schweizerische Aargau, wurde im Herbst 2011 offiziell gegründet. Ein Ergebnis der jahrelangen Vorarbeit der Oberrheinkonferenz und des Oberrheinrates mit den institutionellen Vertretern der EU-Distrikte, Regierungspräsidien und französischen Departements und schweizerischen Kantonen. Nun sollten die Bürger und Bürgerinnen danach befragt werden, was das Zusammenleben und gemeinsame Gestalten einer europäischen Region auf Bürgerebene benötigt. In drei trinationalen Bürgerforen wurden diese Fragestellung mit jeweils ca. 150 Bürger/innen diskutiert.

Auftraggeber:
Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, Mainz 2010-2012

Leistungen:
Prozeßgestaltung, Moderation der Bürgerforen, Arbeitsgruppensitzungen und Abschlussveranstaltung, Dokumentation der Bürgerforen sowie zusammenfassende Synopse

Aufgabenprofil:
Das erste trinationale Bürgerforum in Strasbourg war ein spannendes Experiment. Würde es gelingen, die Zivilgesellschaft in der Region zwischen Basel im Süden, Karlsruhe und Strasbourg in der Mitte sowie Landau im Norden für das Thema „Trinationale Metropolregion am Oberrhein“ zu interessieren? Würde ein trinationaler und bilingualer Dialog fruchten? Kann ein Großgruppenformat in diesem Umfeld seine Wirkung entfalten und „Dialogfeuer“ entfachen?

„ Eine Region sucht Ihre Bürger“, so titelte eine Tageszeitung in der Ankündigung der Veranstaltung, die im am 16.10. 2010 im Maison de la Region Alsace in Strasbourg stattfand.

In den drei Bürgerforen kamen jeweils rund 120 – 200 Teilnehmende zusammen.

Ministerpräsident Kurt Beck, in dessen Zuständigkeit dieser erste zivilgesellschaftliche Dialog zur Metropolregion am Oberrhein lag, fasste die Veranstaltungsreihe mit den Worten zusammen: “Beim Aufbau einer Bürgerregion sind wir einen Schritt vorangekommen”. “Die Menschen haben sehr konkrete Vorstellungen, wie der Oberrhein in Zukunft als grenzüberschreitende Metropolregion aussehen soll“, bilanzierte Ministerpräsident Beck die Veranstaltungsreihe. Verbesserte Verkehrsanbindungen über die Grenzen hinweg nannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als einen zentralen Bereich, der ihnen wichtig sei. Sprachförderung an Schulen und am Arbeitsplatz, Angleichung von Standards im Gesundheitsbereich und im Sozialwesen, der gemeinsame Ausbau regenerativer Energien, Vergleichbarkeit der Bildungs- und Berufsabschlüsse, eine vereinfachte Zusammenarbeit in den Verwaltungen oder ein gemeinsames Kulturangebot.

Im Videointerview (erstellt von www.truefilms.org) finden Sie hier eine Einschätzung von Urs Wüthrich-Pelloli, Regierungsrat Basel Landschaft zum letzten Bürgerforum. Video

Die Projektleiterin in der Staatskanzlei Mainz, Dr. Johanna Kretschmer, die die Bürgerforen gemeinsam mit Birger Hartnuss von der Stabstelle Zivilgesellschaft und Bürgerengagement betreut hat, fasst im Interview ihre Erkenntnisse zur in dieser Form bisher einmaligen trinationalen Bürgerbeteiligung zusammen.Video

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